1– 4 Spieler/innen
45 bis 150 Minuten
Ab 12 Jahre
Von David Thompson
In der Box findet man umfangreiches Material. Der große Spielplan wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas unübersichtlich. Nach kurzer Zeit empfindet man das aber nicht mehr so… ich finde die gesamte Optik und auch das gesamte Material einfach toll. In einer Ecke des Spielplans ist das Aktionsrad befestigt. Dort sind Aktionsmarker eingehakt. Ist man an der Reihe, wählt man einen dieser Marker, um dann eine der beiden abgebildeten Aktionen ausführen zu können. Im Prinzip sind das 6 grundlegende Aktionen.
Upgrade kaufen: jeder Spieler hat ein eigenes Aktionstableau. Mit dieser Aktion kann man aus der Auslage ein Plättchen kaufen, das auf das eigene Aktionstalbeau gelegt wird. Damit wird die entsprechende Aktionsarte leicht aufgewertet für den weiteren Spielverlauf.
Gebäude bauen: hier darf man (meist gegen Gold oder/und Stein) ein Gebäude aus der Auslage nehmen und auf den Spielplan bauen. Das hat unterschiedliche Auswirkungen, die ich an dieser Stelle gar nicht alle aufführen kann und möchte. Vielleicht nur das hier kurz: neben den verschiedenen Bauplätzen auf dem Spielplan gibt es immer jeweils einen Platz mit verschiedenen Boni. Manche der Gebäude erlauben es dem Spieler, einen eigenen Würfel auf dem Gebäude platzieren. In diesem Fall kämpft der Spieler mit um den Bonus des Platz-Plättchens. Sind alle Bauplätze um einen Platz belegt, dann erhält der Spieler beide Boni des Plättchens, der die Mehrheit an Würfelchen an diesem Platz hat. Die anderen beteiligten Spieler bekommen den unteren Bonus.
Mauer bauen: hier baut man Mauer-Plättchen um das eigene Aktionstableau herum. Damit kann man wiederum unterschiedliche Boni auslösen… Schritte bei der Hungermauer, Fenstermarker, Punkte und mehr.
Karlsbrücke: zuerst bewegt man seine Figur auf der Straße Richtung Karlsbrücke, um sich dann dort am Bau zu beteiligen. Unterwegs kann man unterschiedliche Boni nutzen. Teilweise benötigt man Eier als Ressource. Was vielleicht erst etwas verwunderlich ist, wird dann in der Spielanleitung erklärt. Beim Bau der Karlsbrücke wurden tatsächlich als Mörtelmaterial Eier verwendet… und ja, die Brücke scheint stabil zu sein.
Goldproduktion erhöhen/Gold abbauen: hier kann man auf seinem Spielertableau die Goldproduktion um ein Feld erhöhen oder man kann Gold abbauen.
Steinproduktion erhöhen/Stein abbauen: hier kann man auf seinem Spielertableau die Steinproduktion um ein Feld erhöhen oder man kann Stein abbauen.
Bei den Spielertableaus hat man sich übrigens dieses Mal nicht lumpen lassen. Hatte sich der Verlag bei „Underwater Cities“ noch viel Kritik wegen der dünnen Spielertableaus anhören müssen, gibt es hier bei „Praga“ direkt Double-Layer-Tableaus, wo alles seinen Platz hat… nichts verrutscht, alles ist stabil… super. Auf dem Spielertableau zeigt man seinen Gold- und Steinbestand an. Erreicht man mit dem Drehanzeiger eine bestimmte Menge an Ressourcen, erhält man den Würfel dort in den Vorrat und bekommt dann nebenbei noch einen kleinen Bonus. Das Spielertableau zeigt auch zwei Leisten, die man während des Spiels nach oben klettern kann.
Vor der ersten Partie darf man erst einmal etwas basteln. Ok, ehrlich gesagt muss man das nicht unbedingt. Man kann das Spiel auch ohne die 3D-Elemente spielen, denn die Bereiche sind auch auf dem Spielplan abgedruckt, aber die Teile machen auf dem Spielfeld schon was her. Zum einen bastelt man die 3D-Auslagen der Hungermauer und der Kathedrale von Prag, zum anderen baut man auch die Karlsbrücke zusammen. Ich weiß nicht, ob es notwendig ist, ich habe die Teile aber leicht geklebt, damit da auch alles auf Dauer hält. Auf beiden 3D-Auslagen (Hungermauer und Kathedrale) hat man einen Würfel, den man ggfs. seitwärts bewegen darf. Mit zwei weißen Fenster-Markern darf man auch nach und nach aufwärts klettern. Auch das bringt am Ende Siegpunkte.
Die weißen Fensterchen und auch die goldenen Fensterchen erhält man während des Spiels als Bonus für verschiedene Sachen. Neben der Nutzung, um auf den 3D-Elementen aufwärts zu klettern, kann man ein Set aus weiß/gold oder auch 2 x gold nutzen, um eine komplette weitere Aktion ausführen zu können, was schon ziemlich wertvoll ist.
Boni gibt es in unterschiedlicher Form. Alleine schon die Auswahl des Aktionsmarkers vom Aktionsrad bietet einen dort abgedruckten Bonus. Beim Bau von Gebäuden, beim Bau der Mauer, beim Upgraden einer Aktion, beim Bau an der Brücke, bei den Bewegungen auf den 3D-Elemten… wirklich überall kann man Punkte bekommen und eben überall kann man Boni erhalten… und man sollte auf jeden Fall mitnehmen, was geht.
Noch was zum Aktionsrad: im Rad stecken 6 Aktionsmarker. Nach und nach befinden sich diese Marker in verschiedenen Slots, die nicht unbedingt der Reihe nach kommen. Abhängig davon, wo man einen Marker nimmt, kostet das evtl. Gold, ist gratis oder bringt sogar Punkte. Nachdem man seine Aktionen ausgeführt hat, wird das Rad immer eine Position weiter gedreht und der verbrauchte Marker wird oben wieder eingesteckt; dann geht es mit dem nächsten Spieler weiter.
Nach den bisher gespielten zwei Partien kann ich bereits sagen: genau meine Art Spiel. Ja, anfangs ist es etwas unübersichtlich. Punkte kann man überall bekommen… auf viele verschiedenen Arten… genau das ist mein Ding. Bei der ersten Partie ging es noch ein wenig darum, einfach alles mal auszuprobieren. Was kann man dort machen?… was kann man hier machen?… in der zweiten Partie ging es dann schon darum, sich auf bestimmte Sachen zu konzentrieren… nicht alles zu wollen, sondern seine Strategie auf Teilbereiche einzustellen. Das zeigte sich dann schon in einer deutlich besseren Punktzahl. Es gibt tatsächlich bisher nichts am Spiel, was mir nicht gefällt. Aus dem aktuellen Jahrgang mein bisheriger Favorit.